Es sind immer Probleme, die zur Alkoholsucht führen – solche aus der Vergangenheit oder welche aus der Gegenwart. Ein problematischer Alkoholkonsum hat immer Ursachen und diese sind oft nicht direkt bewusst. So haben Studien gezeigt, dass traumatische Erlebnisse in der Kindheit, wie zum Beispiel Gewalt oder schwere Kränkungen in späteren Jahren zu einem Defizit in der Serotoninproduktion führen. Der Rückgang des Serotoninspiegels kann bei männlichen alkoholabhängigen Erwachsenen 90 Prozent ausmachen.* Die durch Kindheitstraumata verursachten negativen Auswirkungen haben also in Verbindung mit Alkohol negative Auswirkungen auf die Serotoninmenge.
Wenn also Kinder emotional erniedrigt bzw. misshandelt werden, führt das nachweislich zu dauerhaften emotionalen Schäden. Es reichen dabei immer wieder abfällige Äußerungen von Eltern oder anderen wichtigen Personen, wie zum Beispiel „dumm“ oder „hässlich“ aus. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen traumatischen Kindheitserlebnissen und einem niedrigen Serotoninspiegel bei Alkoholabhängigen. Ob nun die schlimmen Erfahrungen aus der Kindheit oder der daraus resultierende Alkoholkonsum für den Mangel des Glückshormons Serotonin verantwortlich ist, kann noch nicht endgültig beantwortet werden. Da auch andere Studien von einer reduzierten Serotoninproduktion bei Alkoholikern berichten, ist der Schluss naheliegend, dass der Alkoholkonsum dafür verantwortlich ist. Der aber wiederum ist auf die emotionalen Defizite aus der Kindheit zurückzuführen.
Dopamin alternativ aktivieren
Der verringerte Dopaminspiegel führt aber zu einem immer höheren Alkoholkonsum, weil Alkohol unmittelbar zur Produktion von Dopamin und anderer anregender Botenstoffe wie Serotonin und Endorphine beiträgt. Das Institut für psychologische Alkohol-Sucht-Therapie greift nun mittels positiver Interventionen auf diese neuronalen Systeme ein. Das von DDDr. Karl Isak entwickelte pAST-Programm bietet also einen Ersatz für Alkohol. Die Schäden im neuronalen System sind ohnehin wieder reversibel, das haben Studien** herausgefunden.
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Quellen:
*Berglund, Kristina J.; Balldin, Jan; Berggren, Ulf; Gerdner, Arne; Fahlke, Claudia (2013): ChildhoodMaltreatment Affects the Serotonergic System in Male Alcohol-Dependent Individuals. In: ALCOHOLISM: CLINICAL AND EXPERIMENTAL RESEARCH Vol. 37, No. 5 May 2013; 757-762.
**Gotjen et al. (2002): Hormone Responses to Citalopram in Abstinent Alcohol Dependent Subjects. In: Alcoholism Clinical & Experimental Research, Vol 26, 11, Nov. 2002, 1625-1631.
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