Dass Alkohol für Glücksgefühle zuständig ist, sieht man bei jeder Party, wenn es lustig wird. Alkohol kann auch antreiben. Dafür ist das Glücks-, Antriebs- und Motivationshormon Dopamin zuständig, das im Belohnungssystem des Menschen für ein Feuerwerk sorgt. Allerdings sorgt Stress für eine geringere Dopaminausschüttung. Deshalb trinkt man mehr, um das Belohnungssystem zufriedenzustellen.* Durch Stress kann man zum Trinker werden.
Stress – und zwar die negative Form davon – kann viele Ursachen haben. Traumatische Kindheitserlebnisse, Beziehungsprobleme, Leistungsdruck, Einsamkeit, finanzielle Sorgen, Kränkungen uvam. Bei Stress wird das seelische Gleichgewicht gestört. Das zeigt sich durch eine verringerte Dopaminausschüttung. Alkohol wirkt dabei als Selbstmedikation – eine fatale Selbstmedikation. Denn das Belohnungssystem braucht Dopamin, aber da gibt es andere Wege, um diesen Stoff zu aktivieren.
Bei Stress gibt es Alternativen zu Alkohol
Der Psychologe DDDr. Karl Isak setzt auf ein dichtes Interaktionsprogramm, das im menschlichen Gehirn Glückshormone aktiviert – und somit auch Dopamin. Dabei wird unbewusst vorhandenens, positiv geprägtes Vorwissen aktiviert bzw. werden neue positive Wissensinhalte dem neuronalen System zugeführt. „Es geht darum, das Glücksbedürfnis zu befriedigen – aber natürlich ohne Alkohol.“ Isak hat dazu das pAST-Programm entwickelt, was die Abkürzung für „psychologische Alkohol-Sucht-Therapie“ bedeutet und gleichzeitig auch in der englischen Bedeutung des Wortes past zum Ausdruck bringt, was das Ziel des Programms sein soll – dass nämlich ein übermäßiger Alkoholkonsum der Vergangenheit angehören soll.
Zum pAST-Programm >> hier klicken
*Quelle: Ostroumov, Alexey et al. (2016): Stress Increases Ethanol Self-administration via a Shift towards Excitatory GABA Signaling in the Ventral Tegmental Area. In: Neuron. 2016 October 19; 92(2): 493–504.
Foto: shutterstock_514812433/AndreyCherkasov